Tag der Psychologie 2010

Erfahrungsbericht von Emily Engler, 11. Klasse (1b12)

Am Mittwoch, dem 23.Juni, hat uns der Psychologie-Leistungskurs einer 12. Klasse zu seinem selbst organisierten "Tag der Psychologie" eingeladen. Einen Tag zuvor hatten sie alleine oder in kleinen Gruppen verschiedene soziale Einrichtungen besucht und uns diese dann mithilfe von Plakaten präsentiert.

Vor den Plakaten waren Tische aufgestellt, an denen sie uns dann freundlich unsere Fragen beantworteten. Unter den Einrichtungen, die sie vorstellten, waren zum Beispiel ein betreutes Wohnprojekt mit integrierten Therapiemöglichkeiten, eine Jugendstrafanstalt (also ein Gefäng­nis), die Organisation GANGWAY, die Straßensozialarbeit in Berlin betreibt, ein Lichtenberger Jugendclub (FALKENBURG) oder der Berliner Krisendienst. Die Schüler hatten in den Einrichtun­gen Ansprechpartner gehabt, die sie jeweils einen Tag begleitet hatten, um so auch die Arbeit dort kennenzulernen.

Auf den Plakaten gab es allgemeine Informationen über die Einrichtungen, es wurde teilweise über Berufe informiert und auf einigen Plakaten konnte man auch Interviews mit Menschen, die in den Einrichtungen arbeiten, lesen. Eines, mit einer Verhaltenstherapeutin der sogenannten Sozialpädiatrischen Zentren, fand ich besonders interessant und auch sehr schockierend. Sie hat von ihrer Arbeit und den Erfahrungen, die sie in den letzten zwei Jahren gemacht hat, erzählt, zum Beispiel, wie sie es schafft, das Elend, das sie in ihrem Beruf teilweise mitbekommen muss, nicht mit nach Hause in ihr eigenes Leben und in ihre eigene Familie zu tragen. Sie berichtete auch von einem besonders tragischen Fall, wo sich ein kleines Mädchen selbst sehr stark verletzt hat. Unter dem Begriff Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) konnte ich mir zu Anfang kaum etwas vorstellen, wurde dann aber aufgeklärt, dass es sich hier um Orte handelt, wo Kinder und Ju­gendliche, die von Entwicklungsstörungen bedroht oder betroffen sind, ambulant betreut und behandelt werden. Die Arbeit dort ist intensiver, als es zum Beispiel in normalen Krankenhäusern der Fall ist. Die SPZs versuchen, den Kindern bzw. Jugendlichen und auch ihren Familien Trost und Rückhalt zu geben und suchen Möglichkeiten, Krisen zu überwinden. Man kümmert sich zum Beispiel um Ess-, Bewegungs-und Regulationsstörungen, auch Sprach- sowie Wahrneh­mungsstörungen werden durch Therapien begleitet. Bei geistigen Behinderungen sowie bei Ver­haltensproblemen gibt es ebenfalls Unterstützung. Eine Ursache für einige dieser Störungen kann auch die Krankheit ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) sein, worüber eine andere Gruppe informiert hat. ADS ist eine psychische Störung, bei der die Betroffenen Probleme mit der Aufmerksamkeit haben und sich oft sehr impulsiv verhalten. Sind die Personen dazu sehr zappelig, also hyperaktiv, heißt die Krankheit ADHS (Autmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstö­rung).

Einige Berufe, über die wir informiert wurden, waren Kinder-und Diplompsychologe, Streetwor­ker, Therapeut (verschiedene Ausrichtungen) und Sozialarbeiter. Es war wirklich sehr interessant, aber wenn ich jede Organisation und jeden Beruf einzeln beschreibe, dann wird dieser Artikel wohl zu lang....

Am Ende hat der Leistungskurs noch ein Quiz mit uns veranstaltet, in dem wir Informationen von den Plakaten wiedergeben sollten. Für den Gewinner gab es einen Preis und es war dann auch ein Buffet mit vielen verschiedenen sehr leckeren Speisen und Getränken für uns vorberei­tet. Alles in allem hat es eineinhalb Stunden gedauert. Die Veranstaltung war sehr interessant und hat uns bereichert. Das anschließende Quiz hat uns sehr viel Spaß gemacht.

Wir bedanken uns noch einmal für die Mühe, die der Psychologie-LK sich gemacht hat!