Wer war Anna Freud?

Anna Freud war Pädagogin und Mitbegründerin der Kinderpsychoanalyse, sie gilt als eine der wichtigsten Psychoanalytikerinnen ihrer Zeit.

Anna arbeitete eng mit ihrem Vater Sigmund Freud zusammen, die Bewahrung und Weiterentwicklung seines theoretischen Erbes machte sie zu ihrer Lebensaufgabe.

Anna Freud wurde am 3. Dezember 1895 als jüngstes von sechs Kindern in Wien in eine bürgerlich jüdische Familie geboren. Ihre Eltern waren Martha und Sigmund Freud.

Sie ging in Wien zur Schule und wurde Lehrerin. Schon damals besuchte sie außerdem die Vorlesungen ihres Vaters.

Von 1918- 1921 ließ sie sich von ihrem Vater analysieren. Damals bedeutete das nichts Außergewöhnliches, denn es gab noch keine genauen Regeln für die psychoanalytische Praxis.

1923 eröffnete Anna Freud ihre erste eigene psychoanalytische Praxis für Kinder in Wien.

1936 veröffentlichte sie ihr einflussreichstes Buch "Das Ich und die Abwehrmechanismen". Dieses Werk zählt noch heute zur Standardliteratur der Psychoanalyse.

1937 gründete sie in Wien mit ihrer Freundin und Lebensgefährtin Dorothy Tiffany Burlingham die "Jackson Nursery", eine Kindertagesstätte für Kinder unter 2 Jahren.

1938 musste die Familie Freud nach London fliehen, weil die Nationalsozialisten in Österreich einmarschierten.

1939 brach der 2. Weltkrieg aus. Ihr Vater starb an Krebs.

Gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Dorothy Tiffany Burlingham gründete sie in London ein Kriegskinderheim, das sie nach dem 2. Weltkrieg zu einem psychoanalytischen Behandlungs- und Ausbildungszentrum ausbaute.

Sie erhielt mehrfach die Ehrendoktorwürde und starb am 9. Oktober 1982 in London.